kein Powerpoint?

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In meinen Seminaren nutze ich die Bildschirmpräsentation nur sehr selten – maximal für Bilder oder komplexe Abbildungen oder wenn der Saal zu groß ist.

 

Ein Anachronismus?

Folgende Situation: Mitarbeiter sind zu einem Kurs mit dem Thema „Konfliktlösung“ eingeladen. Der Referent beginnt nach einer ersten Aufwärmphase mit der inhaltlichen Arbeit. Ein Beamer wirft die Powerpointpräsentation an die Wand und die ersten Sachverhalte erscheinen auf der Leinwand.

Was passiert, wenn nun ein Text auf dieser Leinwand erscheint? Der Teilnehmer wird diesen Text lesen durch eine Art Lesezwang – diesen kann man sehr gut morgens am Frühstückstisch bei seinen Kindern beobachten: alles was auf Flaschen, Verpackungen und dergleichen zu lesen ist, wird aufmerksam studiert oder es wird gar über diese bedruckten Schachteln gesprochen. „Leider“ wird auch der Referent diesen Text wieder geben – entweder (was nicht zu hoffen ist) wortwörtlich oder in einer Umschreibung. Dies „stört“ jedoch den Lesefluss des Teilnehmers, denn nun ist die Information schon bekannt, da gelesen. Der Referent muss hierbei „gegen“ diesen Lesezwang eine interessante Aussage tätigen, die den Teilnehmer wieder zurückholt in die Aufmerksamkeit des Vortrags. Ist der Text länger oder sind mehrere Punkte bereits lesbar, wird dies ein schwieriges Unterfangen.

Hinzu kommt, dass Powerpointpräsentationen quasi zu 99,9 Prozent das Geschäftsleben bestimmen, wenn es um die Vermittlung von Informationen vor einer Gruppe geht. Also Mainstream im besten Sinne und wer mal in einer Runde fragt, was die anderen so von Powerpointpräsentationen halten… na ja.

 

Gibt es eine Lösung?

Ja – einfach Powerpoint und Co. weglassen.

 

 

Zur Unterstützung nutze ich z.B. Flipcharts. Nun könnte man auf die Idee kommen und die bereits einmal gezeichneten Flipcharts immer wieder einzusetzen – das wäre dann Powerpoint von 1975 – die Probleme wären identisch.

Ein Flipchart muss entwickelt werden. Ob dabei einfache oder komplexe Flipcharts entstehen ist eine Frage des Inhalts. Das Flipchart soll für das spätere Lernen eine Hilfe sein und kann deshalb auch einfach gehalten sein. Wichtiger ist es, visuelle Ankerpunkte zu setzen, die das Lernen unterstützen. Klar geht so etwas auch durch Powerpoint – selbst die Entwicklung eines Themas ist kein Problem. Ein individuelles „kurspersönliches“ Flipchart erzeugt jedoch eine ganz andere Wirkung und bleibt anders im Gedächtnis haften.

 

Hier mal ein einfaches Beispiel in Powerpoint zur Entwicklung in mehreren Stufen:

 

 

Anschließend einige Flipcharts aus der Praxis:

 

 

Den Beamer entsorgen?

Ich schließe den Einsatz eines Beamers nicht aus – in einer Vorstandssitzung würde ich Ergebnisse mit einem Beamer präsentieren, da in dieser Situation keine Entwicklung oder Ideenfindung notwendig wäre. Die Wahl der geeigneten Medien sollte am geplanten Einsatz erfolgen und in der heutigen Zeit können viele Dinge zum Einsatz kommen, wie Beamer, Flipchart, Pad, Metawand, Whiteboard, Großbildschirm, Interaktives Whitboard, klassiche Tafel und einiges mehr.

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